Europäische Union
Europäischer Fonds für
regionale Entwicklung
Mitte März 2021 starteten die Geothermie-Experten den Leistungstest. Ein Fördertest sollte Aufschluss über die realisierbare Injektionsrate des Aquifers ermitteln. Darüber hinaus wurden viele weitere Parameter untersucht. Im Ergebnis dieses Fördertests hat sich gezeigt, dass die Erwartungen an den ausgewählten Injektionsstandort vollends erfüllt wurden. Das bedeutet, dass das die geförderte Menge Thermalwasser nach der Abkühlung in selber Menge wieder sicher verpresst werden kann.
Anfang April 2021 wurde die Bohranlage abgebaut. Auf dem Bohrplatz der Injektionsbohrung begannen die Arbeiten an den oberirdischen Anlagen, wie der Brunnenstube und der Filteranlage. Parallel dazu erfolgte am Förderstandort der Bau der Brunnenstube und der Geothermiezentrale.
Um die Injektions- und Förderbohrung zu verbinden, erfolgte im April 2022 die Verlegung einer Soleleitung mittels eines speziellen Tiefbauverfahrens, der sogenannten Horizontalbohrung.
Damit das abgekühlte Tiefenwasser nach dem Wärmeentzug wieder in den Untergrund zurückgeleitet werden kann, braucht es diese Verbindungsleitung zwischen den beiden Bohrstandorten. In Schwerin-Lankow war die zu überwindende Strecke 1.037 Meter lang und querte diverse Straßen. Durch das Verfahren der gelenkten Horizontalbohrung konnten aufwendige Straßensperrungen vermieden werden.
Wenn abschließend beide Standorte durch die oberirdische Wärmetrasse miteinander verbunden sind, ist ein Probebetrieb zum Start der kommenden Heizsaison geplant. Nach Fertigstellung des Gesamtprojektes im kommenden Jahr werden etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt durch die Nutzung der Erdwärme abgedeckt.